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„Ein Schornstein ohne Kopf ist kein Schornstein – Darum Kopf hoch !"



"Kopf hoch" - Gedanken zum Richtfest des alten 50 m hohen
Industrieschornsteins in der Baumwollspinnerei

„Seid ihr den verrückt, so viel Geld auszugeben für einen alten kaputten Schornstein.
Das bringt doch nichts. Jahrzehntelang war der doch eine Dreckschleuder und hat
hier in Leipzig-Plagwitz nur die Luft verpestet“.So wird manch einer heute zum
Richtfest des Industrieschornsteins in der alten Baumwollspinnerei Leipzig denken.
Der gemauerte, jetzt noch 48 m hohe Industrieschornstein wurde 1885 als Heizhaus-
schornstein der Baumwollspinnerei in traditioneller Ziegelbauweise errichtet. Er hat
an der Mündung einen lichten Durchmesser von 3,1 m. Besonders der 10 m hohe
achteckigen Schaft, das darauf aufgesetzte kräftige Betonpostament mit der Quer-
schnittsänderung von achteckig auf rund und der darauf gesetzte Mauerwerks-
schaft bis zur Höhe von 48 m zeigen uns die alte Bauweise in dieser Zeit der
Gründerjahre Ende des 19. Jahrhunderts. Aus den alten Bauunterlagen wissen
wir dass der Schornstein einen besonderen Schmuckkopf hatte, welcher schon
vor langer Zeit abgebaut worden war. Der Zahn der Zeit und Umwelteinflüsse
hatten diesem Schornstein stark zugesetzt und er hätte in Kürze sicherlich
abgerissen werden müssen. Auf dem Gelände der Baumwollspinnerei gab es
noch zwei weitere hohe Schornsteine mit ähnlichen Abmessungen. Beide wurden
schon vor vielen Jahren beseitigt.
Industrieschornsteine sind neben Kirchtürmen die höchsten Bauwerke der ver-
gangenen früheren Jahrhunderte in den Städten und der Landschaft. Alte Bilder
und Fotos aus dieser Zeit mit kräftig qualmenden hohen Industrieschornsteinen
sollten die Wirtschaftskraft des Unternehmens und der Region zeigen und man
war stolz darauf. Sie sind Zeugen einer vergangenen Epoche und Industriearchi-
tektur. Umweltschutz und CO2- Ausstoß waren damals überhaupt kein Thema.
Diese hohen Industrieschornsteine stehen aber auch für einzigartige und mutige
Bauleistungen des Schornsteinbauhandwerks und der Ingenieurkunst. Nach den
alten Bauunterlagen entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn
Leipziger Baumwollspinnerei, dem Denkmalsamt der Stadt Leipzig Frau Baumecker,
dem Statikbüro Förtsch, den Stukkateuren Köck und Teichmann, dem Kunst-
schlosser Peter Liebe und den Männern der Schornsteinbaufirma Wilfried Becker
aus Leipzig die denkmalsgerechte Sanierung und der neue Schornsteinkopf.
Wenn wir heute wieder den 14 t schweren Schornsteinkopf auf die Mündung
setzen hat der Schornstein wieder eine Höhe von 50 Metern und wir bekennen
uns damit auch zu den alten Bauwerken mit schmutziger Vergangenheit und
setzen ein Ausrufezeichen in die Leipziger Stadtlandschaft.

Wilfried Becker, Feuerfest- und Schornsteinbau, Leipzig den 25.4.2008